Archive for the ‘ Allgemein ’ Category

Putins Appetit

Das waren noch Zeiten, als wir uns amüsieren durften über Wladimir! Hoch zu Ross, mit nacktem Oberkörper. Auf dem roten Teppich unter den riesigen Kronleuchtern voranrudernd mit baumelnden Armen. Oder kostümiert als Großwildjäger mit toter Katze, als Judoka im kampfsportlichen Outfit mit Schwarzem Gürtel. Immer der Größte!

Ja, damals, da gab’s noch was zu lachen. Das Lachen ist uns inzwischen vergangen. Da sitzt er jetzt, der Putin, an seinem monströsen Tisch und frisst in sich hinein, was er kriegen kann. Koste es, was es wolle, koste es das Leben. Das der anderen. Klar.

Wie das wohl schmeckt, von der Welt dafür verachtet und gehasst zu werden?


Hausarrest für Karikaturistin!

Ich habe nun das Alter, bei dem die Leute fragen: Die Henniger – lebt die eigentlich noch? Ja, ICH lebe noch! Soweit die gute Nachricht für mich. Die schlechte: Auch MICH hat Corona erwischt. Während ich im Hausarrest unter Mundschutz- und Handwaschzwang leide, haben die bösen Viren in Berlin-Prenzelberg eine ganze Etage lahm gelegt! Verwaist hängen siebzig Bilder an den Wänden der Galerie Anke Zeisler und blicken traurig ins Leere. Die Vernissage fand ohne Publikum statt, kein Sektkorken knallte. Die Leute fürchten sich. Was, wenn sie infiziert werden von einem unfrei-willigen Lacher und womöglich gute Laune kriegen? Und könnte das gar heiter werden ? Ich rate dringend zur Vorsicht. Schließlich handelt es sich um Satire. Liebe Freunde, den achtsamen unter euch empfehle ich; setzt euch aufs Sofa und geht online. Unter www.galerie-zeisler.de könnt ihr meine Ausstellung gefahrlos besuchen. Unerschrockene, die selber nachsehen wollen, können das gern tun – nach Voranmeldung noch bis 22. Juli unter Galerie Anke Zeisler Gethsemanestraße 9 10437 Berlin Telefon: 030 44 793 511.

Als ich prophetierte

Wann war das mal gleich? 2004, soweit mein altes Hirn sich erinnert. Da ging’s mal wieder um die Currywurst in der Kanzleramtskantine, und der Gert wollte sie unbedingt weiter dort verputzen als sie in Ingos Imbe mit Dittsche teilen zu müssen. Damals sah der Guido sich die Radieschen noch munter von oben an, jokelte mit dem Bus auf Wahlfangtour und schrieb, damit auch jene, welche bereits unter der Erde lagen, es lesen konnten, sein Wahlziel auf die Schuhsohlen: Achtzehn Prozent! Was der Schröder dazu sagte, sollte ein Witz sein. Wer konnte schon ahnen, dass Prophezeihungen sich manchmal erfüllen? Und mehr! Beziehungsweise weniger!!

DAS habe ich nicht gewollt – ‚tschuldigung, liebe SPD!

Er ist wieder da!

Totgesagte leben länger! Da hat sich der Klassenfeind zu früh gefreut.

2018 ist Karl Marx lebendig wie lange nicht. Herzlichen Glückwunsch zum 200. Geburtstag!

Karl, wir brauchen dich!

Der Preis ist stabil

Das Jahr 2017 liegt weit hinter den sieben Bergen, und das finde ich gut so. Immerhin – es gab zwei Events: Unsere Goldene Hochzeit und dieses hier. Wow – das ist wohl das schwerste Skizzenbuch, das ich je in der Hand hatte. Es besteht aus Bronze und ist ziemlich stabil. Es ist der e.o.plauen-Preis der Stadt Plauen und der e.o.plauen-Gesellschaft. Den durfte ich mit nach Hause nehmen – ein ziemlich schweres Stück Arbeit – und mich daran freuen. Ich betrachte ihn vor allem als eine Ehrung für e.o.plauen, der mehr war als der Schöpfer von „Vater und Sohn“ . Dieser Erich Ohser war ein exzellenter Grafiker, phantasievoller Illustrator (z.B der Gedichte Erich Kästners) und Karikaturist. Er setzte seinem Leben ein Ende, bevor es die Nazis taten. Da war er 41 Jahre alt. Ich werde dieses Jahr 80. Wir leben in besseren Zeiten, das ist ein großes Glück.

Der Preis:

Auf dem Buch mit dem Sütterlin-Titel „Vater und Sohn“ in der Handschrift des Autors sitzt der Vater pfeiferauchend  im Sessel und pafft mit provokantem Genuss gewaltige Qualmringe in die Richtung seines höchst gefährdeten Sohnes, der dennoch munter und fröhlich hindurch hopst. Das sagt viel aus über das Verhältnis der beiden zueinander und über die pädagogische correctness Erich Ohsers, der selbst Vater eines Jungen war. Auf dem Foto überreicht mir der Oberbürgermeister der Stadt Plauen Ralf Oberdorfer im Vogtlandtheater den Preis, dessen Gewicht mich fast in die Knie zwingt.

Liebe Freunde des gezeichneten Lebens,

ich bin mal wieder etwas spät, Valentinstag ist over. Aber schön war’s doch!

Web Gerda

Hinterm Prellbock geht’s weiter!

Meine Empfehlung für den Osterspaziergang, zu Fuss, mit dem Fahrrad, dem Auto, der Bahn, dem Rollator: Wandert doch mal durch Mittelsachsen!

Mitten durch Mittelsachsen fliesst die Mulde, und an der Mulde liegt bei Lunzenau die Frohe und Hanselstadt GROSS MÜTZENAU. Rat- und Gasthaus ist der „Prellbock“, ein weltweit bekanntes Zentrum für Esskultur und Kunst. In der Küche kocht Maritta, während Bürgermeister Matthias Lehmann, wenn er nicht gerade die Geschicke seines Reiches und die der Deutschen Bahn lenkt, im  denkmalträchtigen Haltepunkt Gross-Mützenau dem Auge und dem Kopf Nahrung und Freude verschafft. Die Künstler, bevorzugt Karikaturisten und -Innen, geben sich die Klinke in die Hand und reissen sich darum, ihre Werke, die üblicherweise mit der Zeitung von gestern in der Papiertonne landen, für ein paar Wochen hinter Glas und Rahmen gut aufgehoben zu sehen. Aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb die Helden der Komischen Kunst so gern in Gross-Mützenau verweilen. Dort wird gut gegessen, munter getrunken und viel gelacht. Der Chef, ein leidenschaftlicher Eisenbahner-mützensammler, Bahnstratege und Eventmanager, dichtet auch! Zum Beispiel Reiselyrik wie das Gedicht „Transsib“, zu dem die weithin unbekannte Karikaturistin Barbara Henniger die Illustration schuf. Nun hoffen wir alle, dass der Gedichtband bald auf den Weltmarkt geworfen wird. Wer so lange nicht warten will, kann den Dichter und seine Muse im „Prellbock“ besuchen, wenn er sich rechtzeitig beim Gross-Mützenauer Bürgermeister anmeldet.Web Transsib

Danke, Charlie!

Web Karikaturist

Wieder mal was Neues?

Hallo, liebe Freunde, ich bin wieder mal spät dran. Nicht nur der Tag geht zu Ende, nicht nur der Dezember, sondern das ganze Jahr! Wer hätte gedacht, dass DAS mal passieren wird – war doch so viel davon da am Anfang. Aber gottlob! Kaum ist 2013 in den Müll gewandert, steht was Neues vor der Tür – blank und sauber noch, ohne Betriebsanleitung zwar, aber mit 365-Tage-Garantie. Dann macht mal was draus, ich werde es auch versuchen – oder behalte ich doch lieber das Alte und möble es etwas auf?…

Alles schon gelacht!

Man könnte auch ein Fragezeichen setzen: Alles schon gelacht? Wer sich da nicht ganz sicher ist, sollte nach Luckau kommen und nachschauen, ob es bei mir was zu lachen gibt. Schliesslich versuche ich nun schon seit 54 Jahren, die Leute dazu zu verführen, erst im „Sächsischen Tageblatt“ dann, ab 1968, im „Eulenspiegel“. Ich freue mich über jeden Gast und kritischen Geist. Am 28. September punkt 14 Uhr ist Eröffnung im Cartoonmuseum Luckau, Nonnengasse 3. Es gibt Akkordeonmusik, eine Laudatio von Martina Schellhorn von der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg, Kuchen und Wein und – ja, das auch – Hennigercartoons.